Diese merkwürdige Form
Klein-Glienicke fällt vor allem durch seine merkwürdige Form auf der Landkarte auf. Wie zwei »Eselsohren« strecken sich der westliche und östliche Ortsteil in das heutige Berliner Stadtgebiet.
Seit Mitte des 18. Jahrhunderts gab es auf der einen Seite den Gutsbezirk Klein-Glienicke und auf der anderen die Landgemeinde, also das Dorf mit gleichem Namen.
Zum Gutsbezirk zählten die Schloss- und Gartenanlagen Klein-Glienickes nördlich der Königsstraße (heute B 1), die Schloss- und Gartenanlagen des Jagdschlosses Glienicke und der Böttcherberg. Zu den Flächen der Landgemeinde gehörte die Ortslage Klein-Glienicke.
Die Grenze zwischen beiden Flächen ergab die bis heute bestehende »Eselsohren«-Form des Ortes, die zunächst noch keine Rolle spielte.
Erst durch eine spätere verwaltungspolitische Trennung sollten sie kartographisch sichtbar werden. Einst gehörten Gutsbezirk und Landgemeinde dem Landkreis Teltow an. 1918 wurden sämtliche Gutsbezirke aufgelöst und 1920 Groß-Berlin zugeschlagen.
Schlösser, Gärten und der Böttcherberg des ehemaligen Gutsbezirkes Klein-Glienicke waren nun vom Dorf getrennt, das beim Landkreis Teltow blieb.
Die Landgemeinde Klein-Glienicke wurde 1925 in Gemeinde Neubabelsberg umbenannt. 1938 erfolgte dann die Eingliederung der Gemeinde in die Stadt Babelsberg, die wiederum 1939 in das Gebiet der Stadt Potsdam eingemeindet wurde.

< >

Klein-Glienicke, 1935, Messtischblatt, Staatsbibliothek zu Berlin (Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Karte N-730)